Eltviller Bürgermeister ist Botschafter für nachhaltige Entwicklungspolitik


Eltville am Rhein. „Es geht darum, für nachhaltige Themen zu werben und gesellschaftliche und politische Akteure von der Wichtigkeit und Bedeutung dieser Themen zu überzeugen“, erklärt Bürgermeister Patrick Kunkel seinen Auftrag, den er als ehrenamtlicher Botschafter für kommunale Entwicklungspolitik übernommen hat. Svenja Schulte, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, hat im letzten Jahr einen Kreis von Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern sowie Landrätinnen und Landräten zu Botschaftern ernannt.

Herausforderungen der Zukunft

„Wir stellen uns in Eltville am Rhein den Herausforderungen der Zukunft und engagieren uns, um die Stadt krisenfest für die Zukunft zu machen“, erläutert Kunkel. Zu nennen sind hier die Bemühungen zum Hochwasserschutz in der Gemarkung und in den Stadtteilen. Dazu gehört auch die Überlegung, mit dezentralem Auffangen von Regenwasser direkt in den Weinbergen das Wasser dort versickern zu lassen, wo es gebraucht wird – nämlich von den Rebstöcken.

Mit der Einstellung eines geförderten Klimaschutzmanagers hat Eltville überdies auf öffentlichen Liegenschaften, die Möglichkeit von Photovoltaikanlagen auf Rentabilität prüfen lassen und dort, wo es sinnvoll war, bereits umgesetzt. Der Klimaschutzmanager hat zudem an sinnvollen Stellen in öffentlichen Gebäuden Öl- durch Pelletheizungen ersetzt und die Bürgerschaft beraten und sensibilisiert.

Nachhaltige Themen

„Mit der Stabsstelle für Nachhaltigkeitsmanagement setzen wir nicht nur ein Zeichen, sondern sorgen mit dieser ämterübergreifend arbeitenden Stelle schon in der Verwaltungsstruktur dafür, dass die Nachhaltigkeitsthemen überall mitgedacht werden“, erklärt Kunkel den Stellenwert der nachhaltigen und zukunftsweisenden Themen in Eltville am Rhein.

„Wir engagieren uns auf diesem Gebiet nicht zum Selbstzweck, sondern aus der tiefen Überzeugung heraus, dass wir für die Herausforderungen der Zukunft nur dann gewappnet sind, wenn wir uns neu ausrichten und uns auf das Neue vorbereiten“, betont Bürgermeister Patrick Kunkel.

Derzeit soll zusammen mit Oestrich-Winkel, Kiedrich, Walluf und Schlangenbad ein Klimaanpassungsmanager im Rahmen einer interkommunalen Zusammenarbeit eingestellt werden, um die beteiligten Kommunen auf Themen wie sommerliche lange Trockenheit und Hitze auf der einen Seite sowie Starkregen auf der anderen vorzubereiten. Gerade die historischen Ortskerne mit ihren engen Gassen sind im Sommer anfällig für sich aufstauende Hitze. „Hier brauchen wir Gegenmaßnahmen mit Bäumen und Pflanzen und einer Gestaltung mit Wasser“, so Kunkel.

Er ist überdies Mitglied im Vorstand des Vereins „Rhein.Main.Fair“, einer Plattform von und mit Akteuren aus der Region, die sich für fairen Handel und damit für faire Arbeitsbedingungen und faire Preise sowie für eine nachhaltige Entwicklung einsetzen.

Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ist sich darüber bewusst, dass die Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit zwar global bedeutsam sind, jedoch auf der kommunalen Ebene angepackt werden müssen. Den Kommunen komme hier eine Schlüsselrolle zu. Deshalb hat die Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulte im vergangenen Jahr diejenigen angesprochen, die bei den Nachhaltigkeitsthemen in ihrer Kommune oder ihrem Kreis eine Vorreiterrolle spielen und bereits erfolgreich nachhaltige Themen angepackt haben.

„Ich habe das Ehrenamt als Nachhaltigkeitsbotschafter sehr gerne angenommen“, bekräftigt Patrick Kunkel. Gemeinsam mit seinen engagierten Amtskolleginnen und Amtskollegen sowie ausgewählten Landrätinnen und Landräten bildet dieser Personenkreis einen Pool an Botschaftern für die Themen der Agenda 2030 mit ihren 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung.

Als Multiplikator wirken

Mit dem Instrument der Botschafterinnen und Botschafter trägt das Bundesministerium dazu bei, noch mehr kommunale Akteure für ein entwicklungspolitisches Engagement zu sensibilisieren und zu motivieren. Die Botschafterinnen und Botschafter nutzen ihre Netzwerke und ihr Erfahrungswissen, um als Multiplikatoren über gute Praktiken und den Umgang mit Herausforderungen zu berichten sowie Politik und die breite Öffentlichkeit über die Chancen und Möglichkeiten der kommunalen Entwicklungspolitik zu informieren. „Viele halten Nachhaltigkeit für ein Modewort“, gibt Bürgermeister Kunkel zu bedenken, „ich bin jedoch fest davon überzeugt, dass wir nur durch eine nachhaltige Transformation den Herausforderungen der Zukunft gewachsen sein werden. – Ich nehme außerdem mit großer Freude wahr, dass die Stadt Eltville von vielen als Vorbild gesehen wird.“

Eltville am Rhein, 2. März 2023