Klimawandel & Maßnahmen

Klimawandel im Weinbau

Aktuelle Beobachtungen

  • Das Jahresmittel der Lufttemperatur ist in Deutschland seit 1881 bereits um 1,5 °C gestiegen, in Hessen und im Rheingau lag der Anstieg der mittleren Jahrestemperatur bei ca. 0,8 °C
  • Auch die Bodentemperaturen sind (in 10 cm, 20 cm, 50 cm und 1 m Tiefe) angestiegen
  • Der größte Anteil der Erwärmung vollzog sich in den letzten Jahrzehnten
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    Je wärmer die Atmosphäre, desto mehr Feuchtigkeit nimmt sie durch zunehmende Verdunstung auf. Daraus kann eine Zunahme von Niederschlägen folgen, deren Intensität sowie räumliche und zeitliche Verteilung variieren.
    Zwar kommt es zwischen einzelnen Jahren zu Schwankungen, tendenziell aber nahmen bislang (auch im Rheingau) die Niederschläge in den Wintermonaten zu, während sie in den Sommermonaten konstant blieben.

    Die sehr trockenen Sommer der Jahre 2018, 2019 und 2020 unterscheiden sich von diesem Muster. Eine geringere oder selbst eine gleichbleibende Niederschlagsmenge ist ein Problem, da die Pflanzen aufgrund der steigenden Durchschnitttemperaturen mehr Wasser benötigen würden.

    Seit Mitte des 20. Jahrhunderts kommt es auch zu Veränderungen extremer Wetter- und Klimaereignisse: kalte Extreme wie Frost nehmen ab, Hitzeperioden und Starkregenereignisse nehmen zu. Starkregen führt auf trockenen, unbegrünten Böden insbesondere an steilen Hängen zu Erosionsprozessen. Auch die Wahrscheinlichkeit für Hagel nimmt zu.

Prognose für die Zukunft

Landumrisse von Hessen: Grafik zeigt die Veränderungen durch den Klimawandel mit und ohne Änderungen des Verhaltens
  • Ohne stärkere Klimaschutzbemühungen („weiter wie bisher“) wird sich die Jahresmitteltemperatur in Deutschland bis zum Jahr 2100 um fast 4° C erhöhen
  • Würde stattdessen mehr Klimaschutz als bisher betrieben, dann könnte der Temperaturanstieg bis zum Jahr 2100 auf 1°C begrenzt werden
  • Auch in Hessen wird die Zahl heißer Tage zunehmen, insbesondere im Süden Hessens
  • Trotz der Temperaturzunahme und der generellen Abnahme von Frost- und Eistagen wird das Risiko von Spätfrost zunächst weiterhin bestehen bleiben.

Auswirkungen des Klimawandels auf den Weinbau

Generell sind die maßgeblichen Einflussfaktoren auf das Wachstum von Weinreben Temperatur und Niederschlag. Der Klimawandel, der diese klimatischen Parameter verändert, wirkt sich daher in besonderem Maße den Weinbau aus.

Vertrocknete Trauben hängen an einer Rebe


Sehr hohe Temperaturen sorgen bei den Weinreben für Hitzestress – je nach Dauer der Hitzeperiode kann dies zu Schäden an der Pflanze führen und die Ernteerträge können nachlassen. Dies betrifft vor allem weiße Sorten, die an eher kühleres Klima angepasst sind als rote Sorten. Ist die Sonneneinstrahlung sehr hoch, kann dies Sonnenbrand an den Blättern und Trauben hervorrufen.

Wassermangel ruft Trockenstress hervor. Die Weinreben können mit nachlassendem Wachstum, Entwicklungsverzögerungen, bis hin zu reduziertem Ertrag reagieren. Die Winzer stehen vor der Herausforderung, den Wasserhaushalt ihrer Weinbergsböden trotz der Trockenheit zu verbessern und müssen eventuell sogar über eine Bewässerung ihrer Flächen nachdenken.

Durch die höheren Durchschnitttemperaturen setzen die Entwicklungsstufen (Phänologie) der Weinreben, wie Austrieb, Blühbeginn, Reifebeginn oder Lesereife, früher ein. Da die Reben früher im Jahr austreiben, können Spätfröste zu einem größer werdenden Risiko werden.

Weinbergshang mit sehr trockenem Boden


Starkregen und Hagelereignisse können die Blätter und Trauben der Weinreben beschädigen. Besonders auf offenen Weinbergsböden führen Starkregenereignissen zu Erosion. Gegenmaßnahmen müssen ergriffen werden um den Abtrag fruchtbaren Oberbodens zu verhindern und gefährliche Abschwemmungen in Siedlungsgebiete und auf Straßen zu verhindern.

Ein verändertes Klima führt zu einer Zunahme von Schaderregern, die die Rebengesundheit beeinträchtigen: bei höheren Temperaturen treten sowohl bekannte Schadorganismen gehäuft auf, da sie sich stärker vermehren. Gleichzeitig kommen neue Schaderreger aus südlichen Gebieten hinzu, für die es bislang im Rheingau zu kalt war.

Höhere Durchschnittstemperaturen wirken sich nicht zuletzt auf die Qualität des Weines aus: Die Weinreben bauen verstärkt Zucker auf, was zu höheren Alkoholgehalten des Weines führt. Gleichzeitig nimmt der Säuregehalt ab und die bislang typischen geschmacklichen Ausprägungen bestimmter Sorten verändern sich.

Maßnahmen

Die im Maßnahmenkatalog (PDF) vorgestellten Maßnahmen zur Klimaanpassung im Weinbau sind das Ergebnis einer Analyse bereits in der Praxis erprobter Umsetzungsvorschläge. Manche Maßnahmen können aus unterschiedlichen fachlichen Perspektiven differenziert bewertet werden. Daher sind die Maßnahmen als Diskussionsgrundlage zur konkreten Umsetzung im Rheingau gedacht - stets bezogen auf die spezifischen Voraussetzungen vor Ort.

Schaubild zu den Handlunsgfeldern des KliA-Nets.


Häufig gestellte Fragen & ihre Antworten

Bei unseren bisherigen Netzwerktreffen und auch bei direkten Gesprächen mit Betrieben wurden die folgenden Fragen häufig genannt. Natürlich sind die Gegebenheiten bei jedem Weinberg etwas anders und die hier aufgeführten Antworten können keine universellen Lösungen liefern – aber sie geben dennoch Anregungen.

  • Wassermangel: Entsteht durch eine Begrünung mit Saatgut in den Rebgassen nicht eine Wasserkonkurrenz für die Reben?

    Wasserkonkurrenz: Es gibt Untersuchungen, die belegen, dass eine Begrünung von Rebgassen und Rebzeilen einen positiven Einfluss auf die Effizienz der Wassernutzung haben kann (insbesondere in trockenem Klima) (Costa et al. 2016, Lopes 2016, Medrano et al. 2015, Sweet & Schreiner 2010).

    Das heißt, eine Wasserkonkurrenz besteht nicht oder ist vernachlässigbar in dem Sinne, dass ein Ertragsverlust sehr gering ist. Voraussetzung: Die Winter- und Frühjahrsmonate sind nicht zu trocken. Effekte auf den Boden können unter Verwendung einer Begrünung zudem folgende sein (Vanden Heuvel 2017):

    • Verringerung der Lagerungsdichte (geringere Verdichtung),
    • Erhöhung der Porosität (bessere Durchlüftung),
    • Erhöhung der Wasserverfügbarkeit im Boden.

    Hirschfelt, D. (1999): Cover Cropping in Vineyards: An introduction to vineyard cover crop management. University of California Cooperative Extension Amador County, 16 Seiten. Internet: https://www.wineaustralia.com/growing-making/vineyard-management/cover-crops.

    Daneben hat eine Begrünung von Rebgassen und Rebzeilen weitere positive Leistungen in Weinbau-Ökosystem:

    • Verringerung / Verhinderung von Bodenerosion;
    • Beitrag zur Biodiversität, insbesondere Förderung von Insekten (wenn blüten- und artenreiche Ansaaten Verwendung finden – dazu forscht die Hochschule Geisenheim im Projekt AmBiTo);
    • Unterdrückung von unerwünschten krautigen Pflanzen;
    • Ertrags- und Qualitätskontrolle der Trauben;

    Erhöhung der Kohlenstoffspeicherung im Boden.

  • Wasserretention: Wie lässt sich mehr Wasser in der Fläche halten?

    Wasserrückhalt lässt sich durch Maßnahmen erreichen, die an unterschiedlichen Ebenen ansetzen:

    • Eine wichtige Voraussetzung ist zunächst, dass die Struktur des Bodens nicht geschädigt wird bzw. wieder verbessert wird, sodass der Boden Wasser aufnehmen und halten kann. Hierfür ist ein angepasstes Management der Befahrung erforderlich, um der Bodenverdichtung – und damit auch der Erosion – entgegenzuwirken: Niederschlag soll versickern können und nicht oberflächig abfließen und dabei Oberboden fortspülen.
    • Außerdem sind bodenverbessernde Maßnahmen sinnvoll, mit denen der Humusgehalt des Bodens angereichert werden kann, bspw. durch Begrünung oder Tresterausbringung. Auch der Einsatz von Bodenhilfsstoffen, wie Bodenkrümler, Bodenstabilisatoren oder Gesteinsmehlen, kann die Bodenstruktur positiv beeinflussen – bei der Humusanreicherung oder der Bodenstabilisierung müssen allerdings die Vorgaben der Düngeverordnung beachtet werden.
    • Begrünte Rebgassen sollten außerdem gewalzt werden, was eine sehr schonende Form der Bodenbearbeitung ist. Die Begrünung wird dabei nur abgeknickt, die Pflanze an sich bleibt aber erhalten und ihre Wurzeln stabilisieren den Boden. Durch die abgeknickte Auflage wird Verdunstung reduziert.
    • Letztlich sollte auch großmaßstäbig gedacht werden: Durch Querterrassierung wird die Hangneigung reduziert und damit die Abflussgeschwindigkeit von Niederschlag erheblich verlangsamt. Da außerdem die Bodenmächtigkeit höher ist, kann das Wasser besser versickern.
    • Auch die Anlage von Muldenstrukturen am Rande des Weinbergs hilft, Wasser in der Fläche zu halten. Abfließendes Wasser wird am Weiterfließen gehindert, sammelt sich und versickert.

    Diese Maßnahmen wirken sich dabei nicht nur positiv auf den Bodenwasserhaushalt aus, sondern können auch gleichzeitig viele positive Effekte für die Biodiversität entfalten. 

  • Bodenverdichtung: Wie sieht ein angepasstes Durchfahrtenmanagement für Rebgassen aus?

    Bei einem angepassten Durchfahrtenmanagement geht es zum einen darum, die Druckauflast der Maschinen zu reduzieren. Dies wird erreicht, indem der Reifendruck verringert wird. Hierdurch wird die Aufstandsfläche größer, was eine geringere Spurtiefe zur Folge hat. Um den Druck in den Reifen zu reduzieren, können Reifenregulierungsanlagen zum Einsatz kommen

    Zum anderen sollten die Rebgassen generell so selten wie möglich befahren werden. Wenn es bei der Befahrung darum geht, den Bewuchs in den Rebgassen niedrig zu halten, kann stattdessen über eine Beweidung nachgedacht werden.

    Die Beweidung (v.a. durch spezielle kleine Schafrassen, die nicht klettern) kann einige Fahrten in den Rebgassen ersetzen und hat zudem Vorteile für die Biodiversität in den Weinbergen, da Lebensräume erhalten bleiben. Außerdem sorgt sie für eine natürliche Düngung. Die Weinbaubetriebe müssen hierzu nicht selber Schafe halten – sie können ihre Weinberge auch örtlichen Schäfern zur Nutzung anbieten. Das spart auch Kosten für die Entblätterung.

    Siehe hierzu: Schoof, N. et al. (2020): Schafe im Weinbau- Chancen und Herausforderungen, praktische Umsetzung und Forschungsziele. Naturschutz und Landschaftsplanung 52 (06), 272 – 279. Abstract hier. Ein Editorial ist online verfügbar.

  • Querterrassierung: Welche Vorteile hat eine Querterrassierung? Und verliert man Anbaufläche durch die Anlage von Querterrassen?

    Die Bewirtschaftung von Steillagen in Falllinie ist sehr arbeitsintensiv und dadurch häufig ökonomisch nicht mehr rentabel. Außerdem lösen Starkregenereignisse besonders in Steillagen zum Teil gravierende Erosionsprozesse aus. Durch die Anlage von (befahrbaren) Querterrassen reduziert sich die Arbeitsintensität deutlich, da die Bewirtschaftung maschinell erfolgen kann. Dies wirkt der Aufgabe und Verbrachung unwirtschaftlich gewordener Steillagen entgegen und erhält bzw. reaktiviert historische Bestandteile und Merkmale der Kulturlandschaft des Rheingaus.

    Ökologische Vorteile ergeben sich daraus, dass der Bodenabtrag bei Starkregenereignissen erheblich verringert wird, da die Hangneigung reduziert wird und dauerhaft bewachsene Böschungen für weitere Stabilität sorgen. Niederschlag versickert auf den ebenen Gassenplattformen besser und fließt nicht der Hangneigung folgend ab. Durch eine höhere Bodenmächtigkeit können die Reben tiefgründiger wurzeln.

    Insbesondere die Böschungen zwischen den einzelnen Ebenen sind wertvoll für die Biodiversität im Weinberg, insbesondere, wenn sie mit standortheimischen Arten begrünt werden – auch wenn es sich nicht um bewachsene Böschungen, sondern unverfugte Trockenmauern handelt. Dann finden wärmeliebende Arten hier einen wertvollen Lebensraum, wie beispielsweise Eidechsen. Querterrassen schaffen ein förderliches Mikroklima für die Weinreben, da windarme Räume entstehen, in denen Wärme länger gespeichert wird.  

    Das Projekt Bioquis http://www.bioquis.de/ der Institute für angewandte Ökologie und allgemeinen und ökologischen Weinbau der Hochschule Geisenheim untersucht die vielfältigen Effekte von Querterrassierung im Mittelrheintal. In dem Projekttagebuch auf der Homepage wird über aktuelle Erkenntnisse und Entwicklungen informiert.

  • Saatgutmischungen zur Begrünung: Worauf sollte man achten?

    Die Begrünung von Rebgassen fördert die Bodenstabilität und schützt durch den besseren Bodenhalt vor Erosion. Damit sie darüber hinaus auch Vorteile für das gesamte Ökosystem Weinberg mit sich bringt, sollte von einer reinen Rasenbegrünung abgesehen werden.

    Artenreiche Saatgutmischungen steigern nicht nur die Attraktivität der Landschaft, sondern sind vor allem auch eine wichtige Nahrungsgrundlage für Insekten, Vögel und andere Tiere. Durch die Auswahl geeigneter Pflanzen wird das Ökosystem stabilisiert und günstige Lebensbedingungen für Nützlinge geschaffen. Die in der Ansaat enthaltenen Arten sollten gut walzbar sein, da das Walzen deutlich schonender ist, als Mähen oder Mulchen.

    Saatenhersteller wie Saaten-Zeller oder Rieger-Hoffmann GmbH bieten artenreiche Saatenmischungen speziell für Rebgassen an. Diese werden entsprechend ihrer Wurzeleigenschaften, Trockenresistenz, geringen Wasserkonkurrenz, Trittfestigkeit, Überschüttungstoleranz und sicherem Auflaufen ausgewählt.

  • Biodiversität: Wie viele Rebzeilen muss man aufgeben, wenn man effektiv etwas für den Biodiversitätsschutz tun möchte?

    Generell kann schon viel für die Biodiversität erreicht werden, wenn Rebgassen mit einer artenreichen Saatenmischung begrünt werden, die gewalzt wird. Hierdurch werden Habitate und Nahrungsquellen für Insekten, Vögel und andere Tiere geschaffen, die vorher nicht vorhanden waren – ohne dass Rebzeilen aufgegeben werden müssen (siehe Frage 5).

    Der Erhalt oder die Neuanlage von unverfugten Trockenmauern aus Natursteinen oder von Lesesteinhaufen und Steinriegeln bietet wärmeliebenden Arten wie Eidechsen, Blindschleichen, Mauerbienen und Steinhummeln einen wichtigen Lebensraum und verbindet ihre Habitate. Die Pflanzung von Hecken, Sträuchern oder Bäumen (hochstämmige Obstbäume, wie z.B. Pfirsich, Walnuss) bieten nicht nur Habitatstrukturen und Nahrungsquellen für Tiere, sondern verbindet auch Habitate miteinander und schützt vor Erosion.

    Diese Strukturelemente benötigen etwas mehr Platz, können aber an strategisch günstigen (und womöglich für die Bewirtschaftung ungünstigen, da schwer befahrbaren) Rändern, Winkeln oder Ecken von Weinbergen angelegt werden und damit wenig Ertragsverlust bedeuten.

  • Biodiversität/Insekten: Abstand von Vernetzungs-/Blühstreifen für Insekten; Wie weit fliegen Insekten?

    Die Flugweite, die ein blütenbestäubendes Insekt ohne Pause bzw. zur Nahrungsaufnahme zurücklegt, ist von zahlreichen Faktoren wie Körpergröße, Gewicht, Körperbau, Frequenz des Flügelschlags etc. abhängig. Wildbienen benötigen entsprechend nahe gelegene Futter- und Nistplätze, um Reisezeit und Energieaufwand für die Brutbereitstellung zu minimieren.

    Die mittleren Flugentfernungen von 106 untersuchten Wildbienen-Arten der Weibchen reichten von 73 bis 121 m und die der Männchen von 59 bis 100 m. Diese Zahlen legen die Faustregel nahe, dass Blütenstreifen und Nistplätze zur Unterstützung kleiner Solitärbienen nicht weiter als 150 m voneinander entfernt sein sollten.

    Nähere Informationen siehe Hofman et al. (2020): Foraging distances in six species of solitary bees with body lengths of 6 to 15 mm, inferred from individual tagging, suggest 150 m-rule-of-thumb for flower strip distances. Journal of Hymenoptera Research 77: 105-117. Volltext hier.

  • Ökosystemleistungen: Könnten Winzer für die Erbringung von Vorteilen durch Ökosystemleistungen entsprechend honoriert werden?

    Ökosystemleistungen (ÖSL) beschreiben den Wert der Natur für den Menschen und zielen auf eine Erfassung, Kennzeichnung und Bewertung der ökologischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Wertschätzung für die Natur, um sie in Entscheidungsprozessen zu berücksichtigen. Es existieren sog. Zahlungen für ÖSL, auch bekannt als Payments for Ecosystem Services (PES).

    Ein aktuell verbindliches bzw. staatlich initiiertes und explizites Förderprogramm zur Honorierung von ÖSL – z.B. innerhalb eines Agrarumweltprogramms zur Verbesserung des Bodenschutzes oder zum Erhalt und der Entwicklung der Biodiversität – gibt es nicht. Eine Weiterentwicklung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) unter Einbeziehung von Anreizen zur Honorierung von ÖSL und vor allem unter dem Aspekt des Klimawandels wird seitens der Wissenschaft zur Diskussion gestellt (Link).

    Entsprechende Vorschläge und konzeptionelle Ansätze liegen mit dem Vorhaben Naturkapital Deutschland (TEEB DE) vor und haben ökonomische Argumente für die gesellschaftliche Bedeutung der Natur sowie den Schutz und die nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt geliefert. Wie genau eine Honorierung von ÖSL im Weinbau zu bewerkstelligen ist, ist ein Auftrag an die Wissenschaft (die Hochschule Geisenheim arbeitet daran) und die Politik. Eine abschließende Beantwortung ist zur Zeit nicht möglich.